Klinische Studien

EU: “Positive Opinion” für PNH-Medikamente

Darstellung verschiedener Medikamente

Danicopan und Iptacopan als orale Therapie

Für die PNH-Medikamente Danicopan und Iptacopan liegt die sogenannte “Positive Opinion” vom 22.02.2024 bzw. 21.03.2024 der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vor.

Danicopan wird als Tablette zusätzlich (“add on”) zu Eculizumab oder Ravulizumab verabreicht und bindet den Faktor D des Komplementsystems. Iptacopan wird in Kapselform als alleinige Therapie (Monotherapie) zur Behandlung der PNH eingesetzt und bindet den Faktor B des Komplementsystems. Studien zufolge können die beiden Therapieformen sowohl die intravasale als auch die extravasale Hämolyse unterdrücken und die Hämoglobinwerte erhöhen. In den USA sind sie bereits zur Behandlung der PNH zugelassen.

Für Pegcetacoplan gibt es zudem eine “Positive Opinion” vom 25.01.2024, die die Zulassung des Medikaments für erwachsene PNH-Patienten mit hämolytischer Anämie empfiehlt. Die Einschränkung, dass die Patienten mindestens drei Monate mit einem C5-Inhibtor vorbehandelt und weiterhin anämisch sein mussten, entfällt damit.

Die EMA prüft die Anträge auf Zulassung und spricht sich mit ihrer “Opinion” für oder gegen die Zulassung eines Medikaments aus. Die Entscheidung darüber erfolgt in der Regel einige Monate später durch die Europäische Kommission. Die EMA veröffentlicht in ihrem Online-Bereich Medicines mit den “European public assessment reports” (EPAR) ca. zwei Wochen nach der Entscheidung detaillierte Informationen zum Medikament in allen Amtssprachen der EU.

Zu den “Positive Opinions” (englischsprachige Artikel)
Danicopan
Iptacopan
Pegcetacoplan

Iptacopan in den USA zugelassen

Erstes PNH-Medikament zur oralen Einnahme

Mit Iptacopan wurde im Dezember 2023 in den USA das erste PNH-Medikament zugelassen, das als Faktor B-Inhibitor in der Komplementkaskade des Immunsystems über den sogenannten Alternativen Pfad wirkt. Die Auswertung der 48 Wochen-Daten zeigt einen klinisch relevanten Anstieg des Hämoglobinwerts und die Vermeidung von Transfusionen. Die Fragebögen zur Lebensqualität deuten auf Verbesserungen der Fatigue, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität und krankheitsbezogener Symptome hin. Die Studien wurden sowohl bei zuvor unbehandelten als auch bei vorbehandelten Patienten durchgeführt. Die Kapsel muss zweimal täglich eingenommen werden. Die Zulassung in der EU wird für Mitte 2024 erwartet.

Quellen (alle englischsprachig):
Zulassung durch die FDA
Zusammenfassung der 48 Wochen-Daten
Verbesserung der Lebensqualität

AA/PNH-spezifischer Fragebogen zur Lebensqualität

Aspects of quality of life in a circle hovering above a hand

Sie sind gefragt!

Verbesserte Laborwerte, körperliche Symptomminderung, eine annähernd normalisierte Lebenserwartung – und trotzdem lässt die Behandlung hämato-onkologischer Erkrankungen noch viele Wünsche offen.

Nachdem mittlerweile verschiedene Medikamente zur Behandlung sowohl der Aplastischen Anämie als auch der PNH zur Verfügung stehen, rückt weniger das Überleben als das Leben mit guter Qualität in den Vordergrund.
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Bericht vom Patiententag in Dresden 2023

Prof. Schubert auf dem 1. Patiententag ITP/SAA/PNH in Dresden

Fatigue, Therapien, Patientenorganisationen und Austausch

Erstmalig veranstaltete Prof. Dr. med. Jörg Schubert (Chefarzt für Hämatologie und Onkologie der Elblandkliniken Riesa) in Zusammenarbeit mit dem Uniklinikum Dresden am 29.04.2023 einen Patiententag für AA/PNH- sowie ITP-Patienten in Dresden.

Prof. Schubert bot ein abwechslungsreiches Programm für Patienten und Angehörige in schönem Ambiente und mit der Möglichkeit des persönlichen Austauschs sowohl mit den Ärzten als auch den Patienten untereinander. Den Beginn der Vorträge machte Frau Dipl.-Psych. Beate Hornemann. Sie referierte sehr lehrreich und unterhaltsam über das Thema „Fatigue – was muss ich wissen, was kann ich tun?“ und stellte die Säulen der Symptomlinderung der Fatigue vor.
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Zusammenfassung des Essener PNH/AA-Patiententags 2022

Update zu PNH und AA

Noch nicht alle Veranstaltungen konnten dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden: Nachdem im vergangenen Jahr das Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH / AA bereits virtuell stattgefunden hat, wurde auch dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie auf eine Präsenzveranstaltung verzichtet: Am 17.09.2022 fand das PNH- und AA-Update in Form einer Videokonferenz statt.

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Aktualisierung der PNH-Leitlinie

Foto: psdesign1_fotolia


 

Anpassung der PNH-Therapieempfehlungen

Medizinische Leitlinien sind Zusammenfassungen der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer Erkrankung – man kann hier neben einer vollständigen Auflistung der möglichen Symptome und den zielgerichtetsten Diagnostikmethoden insbesondere die nach derzeitigem Stand bestmöglichen Behandlungsoptionen nachlesen. Sie dienen vor allem Ärztinnen und Ärzten als unverbindlicher Handlungsleitfaden, beinhalten allerdings auch für Patient.innen* interessante Informationen. Ab und an werden Leitlinien aktualisiert, damit Erkenntnisse neuer Studien in die alltägliche medizinische Praxis miteinfließen – genau dies ist in diesem Monat für die PNH-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) eingetreten.

Die letzte Version stammte noch aus dem November 2019 und eine Überarbeitung war insbesondere notwendig, um Empfehlungen zum Einsatz neuer medikamentöser Therapieoptionen auf den Stand von 2022 zu bringen: Konkret ist hier die Rede von Pegcetacoplan, dem neuen C3-Komplementinhibitor, der seit Dezember 2021 in der EU unter dem Handelsnamen Aspaveli® zugelassen ist und und nach Angaben des Herstellers Swedish Orphan Biovitrum AB (Sobi) voraussichtlich ab April 2022 in Deutschland als Therapieoption verfügbar sein wird. Wir haben auf unserem Blog schon mehrfach über das Medikament berichtet, für Information zu der Wirkweise von Pegcetacoplan verweisen wir auf unseren Artikel vom fünften April 2021. Die neue Leitlinie enthält insbesondere Informationen zu Verordnung und Risiken von Pegcetacoplan, die wir Ihnen im Folgenden kurz zusammenfassen. Darüberhinaus informieren wir beispielsweise über die Anwendung des Medikaments. In der „Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels“ der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) können Sie alles noch einmal nachlesen.

Eine Pegcetacoplan-Therapie kommt für erwachsene PNH-Patienten infrage, die bereits mindestens drei Monate mit einem C5-Komplementinhibitor (Eculizumab, Ravulizumab) behandelt wurden und nach wie vor an einer symptomatischen Anämie leiden. Diese muss nachweislich auf einer extravasalen Hämolyse beruhen – also auf dem verfrühten Abbau der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) in Leber und Milz. Dies lässt sich an bestimmten Blutwerten festmachen (eine deutlich erhöhte Anzahl an jungen, unreifen roten Blutkörperchen (Retikulozyten), ein erhöhter Bilirubin- und ein nur leicht erhöhter LDH-Wert). Die neue Leitlinie verweist hier auf die Zulassungsstudie (PEGASUS), bei der in genau dieser Situation eine Überlegenheit einer weiteren Therapie mit Pegcetacoplan versus mit Eculizumab nachgewiesen wurde.

Pegcetacoplan hat eine eher kurze Halbwertszeit im Körper. Aus diesem Grund muss das Medikament zweimal pro Woche verabreicht werden: Die Applikation erfolgt mit einer oder zwei Nadel(n) unter die obersten Hautschichten (subkutan), z.B. in den Bauch oder den Oberschenkel. Die Infusion dauert je nach Anzahl der Nadeln ca. 30-60 Minuten. Eine Dosis von Pegcetacoplan enthält 1.080 mg des Wirkstoffs. Zu Beginn der Therapie wird das Medikament durch medizinisches Fachpersonal oder in dessen Anwesenheit gespritzt, um die richtige Applikation zu üben und um die Verträglichkeit zu prüfen. Nach dieser Übungsphase dürfen sich Patienten Pegcetacoplan eigenständig zuhause spritzen.

Aus den klinischen Studien und der Erfahrung mit Pegcetacoplan unter anderem aus den USA, wo das Medikament bereits seit Mai 2021 für PNH-Patienten erhältlich ist, sind – wie für praktisch jeden Wirkstoff – einige unerwünschte Arzneimittelwirkungen bekannt. Bei manchen Patienten treten Reaktionen (Rötung, Schwellung, Juckreiz) an den Einstichstellen auf, es kann zu milden Durchfällen oder Bauchschmerzen kommen und es besteht ein höheres Risiko für Infektionen der oberen Atemwege oder andere (virale) Infektionskrankheiten. Nach Absetzen von Pegcetacoplan besteht ein erhöhtes Hämolyserisiko, daher sollten Patienten für ca. acht Wochen nach Beendigung der Therapie regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.

Indem Pegcetacoplan den Abbau der Erythrozyten verhindert, werden auch andere Abläufe des körpereigenen Abwehrsystems beeinflusst: Bestimmte Infektionskrankheiten können nicht so effektiv abgewehrt werden, weswegen Patienten vor Behandlungsbeginn gegen einige bakterielle Erreger geimpft werden müssen. Hierzu zählen Pneumokokken, Meningokokken und Haemophilus influenzae Typ B. Besprechen Sie Impfstatus und gegebenenfalls notwendige Erst- oder Auffrischungsimpfungen mit Ihrem behandelnden Arzt. Beachten Sie, dass einige Impfungen in Abständen von einigen Wochen wiederholt werden müssen, damit ein vollständiger Impfschutz gewährleistet ist.

Wenn Sie auf die Pegcetacoplan-Therapie umstellen und bislang einen C5-Inhibitor (Eculizumab, Ravulizumab) erhalten, sollte die Umstellung überlappend erfolgen: In der Hauptzulassungsstudie erwies es sich als bestmögliche Option, die C5-Gabe während der ersten vier Wochen der Pegcetacoplan-Therapie fortzusetzen. Danach kann die alleinige Verabreichung von Pegcetacoplan erfolgen.

 

Text: Katharina von Villiez

 

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir in diesem Beitrag ausschließlich die männliche Form. Selbstverständlich sind dabei Personen jedweden Geschlechts gemeint.

Neuigkeiten aus der Forschung 2021 zur COVID-19-Impfung von PNH- und AA-Patienten

Foto: Fusion Medical Animation_unsplash.com

 

Impfung von PNH-Patienten

Ein Thema, an dem in den vergangenen zwölf Monaten sicher niemand vorbeigekommen ist, ist die Impfung gegen SARS-CoV-2. Eine neue Impfung bedeutet zunächst einmal das Fehlen von Langzeitergebnissen und validen klinischen Daten, also mussten in der Impf-Abwägung für PNH-Patienten rein theoretische Überlegungen angestellt werden:

Einerseits können Impfungen zu den Verstärkern des Komplementsystems gehören, was Hämolyse fördern und die Krankheit verschlimmern kann. Bei Patienten, die komplementinhibierende Medikamente (also bspw. Eculizumab, Ravulizumab oder Pegcetacoplan) erhalten, würde dies als Durchbruchhämolyse bezeichnet werden. Bei Patienten ohne diese Medikation würde man hier von hämolytischer Verschlechterung (Exazerbation) sprechen.

Andererseits erhalten viele PNH-Patienten Medikamente, die einen Teil ihres Immunsystems unterdrücken, oder haben schon von sich aus eine verringerte Knochenmarkfunktion, die das eigene Immunsystem schwächt. Hieraus folgen eine schlechtere Infektabwehr und ein höheres Risiko einer (schweren) Covid-Erkrankung, so dass PNH-Patienten eigentlich genau zu der Gruppe gehören, die von einer Impfung profitieren könnten.

Um diese – erstmal theoretischen – Hypothesen anhand wissenschaftlicher Berechnungen auf die Probe zu stellen und um die Frage zu beantworten, ob eine Impfung für PNH-Patienten denn nun empfehlenswert ist oder nicht, wurden über das vergangene Jahr hinweg Daten von 67 Patienten an fünf italienischen PNH-Zentren gesammelt und ausgewertet.
Während des Beobachtungszeitraumes traten bei 5,9% (insgesamt 4 Patienten) hämolytische Ereignisse auf – davon drei Durchbruchhämolysen und eine hämolytische Exazerbation, diese Fälle waren jedoch alle klinisch beherrschbar. Drei der vier Ereignisse traten nach der zweiten Impfung auf, alle vier in den ersten 24-48h nach der Impfung. Demgegenüber stehen folglich 94% der Studienteilnehmenden, bei denen die Impfungen nicht in zeitlichem und möglicherweise kausalem Zusammenhang mit schweren hämolytischen Ereignissen stehen. An weniger gravierenden Nebenwirkungen traten bei zwei Patienten Fieber (jeweils nach der ersten und zweiten Dosis) und bei einem Patienten Herzrasen nach der ersten Dosis aus, was die Studie angesichts der hohen Patientenzahl ohne Impfreaktion als durchweg gute Verträglichkeit wertet. Nichtsdestotrotz empfehlen die Studienautoren eine sorgfältige klinische und labortechnische Überwachung nach der Impfung, um schwere hämolytische Schübe sowohl bei behandelten als auch bei unbehandelten Patienten rechtzeitig zu erkennen. (Quelle: (https://ash.confex.com/ash/2021/webprogram/Paper150328.html)

Impfung von AA-Patienten

Eine Arbeitsgruppe aus Mailand untersuchte im Rahmen einer großangelegten Bevölkerungsstudie die Auswirkungen der Impfung auf Patienten, die an Autoimmunzytopenien leiden: Hierunter lässt sich eine Gruppe von Erkrankungen zusammenfassen, bei denen eine Fehlregulation des Immunsystems zur verminderten Produktion bestimmter Blutzellen führt – auch die Aplastische Anämie (AA) zählt zu diesem Krankheitsspektrum. In der o.g. Studie wurden insgesamt 100 Patienten mit Autoimmunzytopenien (darunter fünf AA-Patienten) hinsichtlich der Auswirkungen der SARS-CoV-2-Impfung auf die Blutzellbildung untersucht und beobachtet. Die Auswertungen zeigen, dass die SARS-CoV-2-Impfung (in 88% wurde der BioNTech/Pfizer-Impfstoff verwendet) bei etwa 10% der Studienteilnehmenden mit einer leichten Verschlechterung der hämatologischen Werte assoziiert war. Wichtig ist in diesem Kontext, dass bei keinem AA-Patienten durch die Impfung eine signifikante Veränderung der Blutwerte auftrat – allerdings gab es auch nur fünf AA-Patienten in dieser Studie. Die Verfasseren schlussfolgern, dass unter adäquater Überwachung der Blutwerte auch bei Autoimmunzytopenie-Betroffenen angesichts des hohen Nutzens einer Impfung eine sichere Impfkampagne gewährleistet werden kann. (Quelle, englischsprachig: https://ash.confex.com/ash/2021/webprogram/Paper150348.html)

Übersicht weiterer ASH-Veröffentlichungen

 

Text: Katharina von Villiez

 

Hinweis: In diesem Artikel verwenden wir für die bessere Lesbarkeit ausschließlich die männliche Form. Selbstverständlich sind dabei Personen jedweden Geschlechts gemeint.

AA-PNH-Neuigkeiten vom ASH-Kongress 2021

Foto: testalize.me_unsplash.com

 

Bericht vom wichtigsten Hämatologie-Kongress

Forschung spielt überall in der Medizin eine wichtige Rolle und so ist es auch in der Hämatologie – der medizinischen Fachrichtung, die sich mit Gesundheit und Krankheit des Blutes und der blutbildenden Organe befasst. Weltweit führen unzählige Kliniken und Forschungsgruppen zahlreiche Studien durch, um neue Erkenntnisse zu erlangen, die uns hämatologische Erkrankungen besser verstehen und auch besser behandeln lassen. Bei dieser schieren Menge an Erhebungen und Daten ist es gar nicht so leicht, einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung zu behalten. Hierfür gibt es Kongresse, auf denen die interessantesten Veröffentlichungen und Studien vorgestellt werden.

Der wichtigste internationale Kongress für Hämatologie ist der “ASH“, das Annual Meeting of the American Society of Hematology (das jährliche Treffen der amerikanischen Gesellschaft für Hämatologie). Im Dezember 2021 fand dieses Zusammentreffen zum 63. Mal statt. Ulrike Göbel, Vorstandsvorsitzende unseres Vereins, hat online an diesem Kongress teilgenommen. In den nachfolgend verlinkten Texten möchten wir Ihnen die wichtigsten Erkenntnisse hinsichtlich AA und PNH kurz zusammenfassen.

Veröffentlichungen

Text: Katharina von Villiez

Zulassung von Pegcetacoplan für PNH-Patient.innen

Foto: psdesign1_fotolia


 

C3-Komplementinhibitor Pegcetacoplan zugelassen

Am 13.12.2021 wurde ein neues Medikament für die Behandlung erwachsener Menschen mit PNH in der EU zugelassen: Der Wirkstoff Pegcetacoplan, der in spezifische Abläufe des Immunsystems eingreift, wird voraussichtlich ab Anfang 2022 unter dem Handelsnamen Aspaveli® auch in Deutschland erhältlich sein.

Bei dem Medikament handelt es sich um einen sogenannten C3-Komplementinhibitor: Das Komplementsystem ist ein Teil des körpereigenen Immunsystems, das bei PNH-Erkrankten die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) angreift und zerstört. Pegcetacoplan hemmt einen bestimmten Teil des Komplementsystems und verhindert damit auch die Zerstörung der roten Blutkörperchen außerhalb der Blutgefäße (extravasal), was zu einer Verbesserung der Lebensdauer der Erythrozyten sowie der Hämoglobinwerte führt.

Zugelassen ist das Medikament für Patient.innen, die zuvor mindestens drei Monate lang trotz Therapie mit einem C5-Inhibitor (Eculizumab oder Ravulizumab, C5 ist ebenfalls ein Bestandteil des Komplementsystems) immer noch an einer Blutarmut (Anämie) leiden. Pegcetacoplan wird 2 Mal pro Woche als subkutane Infusion verabreicht, zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Reaktionen an der Einstichstelle, Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen und Verdauungsbeschwerden.

Detaillierte Angaben finden Sie in der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA.

Ganz neu ist das Medikament nicht: Am 5. April dieses Jahres berichteten wir bereits in einem Blogbeitrag auf unserer Website ausführlich über den Wirkmechanismus und die aktuellen Studien dazu.

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