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Herzlich willkommen auf unserer Website!

Hier finden Sie Informationen zur Aplastischen Anämie und zur PNH sowie zu unseren Angeboten für Patient.innen und ihre Angehörigen. Wenn Sie Fragen oder Wünsche haben, melden Sie sich gern.

Geben Sie niemals auf – Sie sind nicht allein!

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Tag der Seltenenen Erkrankungen in Mainz

Rote Luftballons steigen am Tag der Seltenen Erkrankungen vor dem Haus der Jugend in Mainz in die Luft.

Informationsveranstaltung im Haus der Jugend

Aplastische Anämie? Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie? Worte, die uns nach viel Übung gut über die Lippen gehen, kommen unseren Bekannten im Gespräch oft wie Zungenbrecher vor. Kein Wunder – über beide Erkrankungen wird jenseits von Betroffenenkreisen kaum gesprochen. Das liegt daran, dass es sich um sogenannte seltene Erkrankungen handelt (nicht mehr als 5 von 10.000 Menschen betroffen). Selten meint in diesem Kontext jedoch keinesfalls unbedeutend: Insgesamt gibt es circa 8.000 Seltene Erkrankungen und in Deutschland sind etwa 4 Millionen Menschen betroffen.

Rare Disease Day Logo

Um Aufmerksamkeit und Sichtbarkeit für diese Personen und ihre Krankheitsbilder zu schaffen, findet jährlich am letzten Tag im Februar der Tag der Seltenen Erkrankungen statt. Am 03. März wurde anlässlich dieses Gedenktags eine Veranstaltung im Haus der Jugend der Stadt Mainz durchgeführt: Rund 20 verschiedene Selbsthilfegruppen waren vertreten und sorgten für ein buntes Angebot an Möglichkeiten zu Austausch, Information und Vernetzung.

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Treffen unserer Gruppe Rhein-Main

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Gruppentreffen in Mainz

Am kommenden Freitag, 03.03.2023 trifft sich unsere Regionalgruppe Rhein-Main endlich wieder in Präsenz! Ab 19 Uhr sind “alte” und “neue” Gesichter in der Trattoria Da Arnaldo, Wallstraße 56, 55122 Mainz herzlich willkommen.

Michael freut sich auf Eure Anmeldungen per E-Mail

Begriffserklärung

Begriff der Woche: Differenzialblutbild

Noch immer werden Patient.innen häufig mit medizinischen Fachbegriffen überladen. Das kann gerade bei der Diagnose und zu Beginn ihrer Erkrankung eine Herausforderung sein, denn nicht immer haben Mediziner.innen Zeit für Erklärungen.

An dieser Stelle beschreiben wir zunächst bis Januar 2023 jede Woche einen Fachbegriff. Was verbirgt sich zum Beispiel hinter “Hämatopoese” oder “Retikulozyten”? Los geht es mit Begriffen rund um das Thema Blut. Wir wünschen Ihnen viel Spaß!

 

 

P.S. Wussten Sie schon? Zahlreiche Fachbegriffe haben wir in unserem Glossar erklärt, und auf den einzelnen Seiten unserer Website erhalten Sie die Erläuterung der unterstrichenen Begriffe, indem Sie mit der Maus darüberfahren oder darauf tippen.

Aktualisierung der AA-Leitlinie

Foto: psdesign1_fotolia

Anpassung der AA-Therapieempfehlungen

Nachdem wir vor einigen Monaten über das Update der PNH-Leitlinie berichteten, gibt es schon wieder Neuigkeiten: Auch die Aktualisierung der AA-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) ist nun veröffentlicht. Was genau eine medizinische Leitlinie ist und warum sie regelmäßig überarbeitet und neu herausgegeben wird, erklärten wir in diesem Artikel.

Die vielleicht wichtigste Änderung an der AA-Leitlinie ist die Empfehlung von Eltrombopag (Revolade©) zur Erstlinientherapie bei schwerer und sehr schwerer Aplastischer Anämie, sofern keine Transplantation angezeigt ist. Als Standardtherapie gilt hier nun die Kombination von Pferde-ATG (hATG), Ciclosporin A (CsA) und Eltrombopag, wobei Eltrombopag weiterhin noch nicht für die Erstlinientherapie zugelassen ist und die Empfehlung auf positiven Studienergebnissen beruht.

Am 06. Januar 2022 wurde die Datenauswertung der RACE-Studie veröffentlicht. In dieser Studie wurde die Kombination dieser drei Medikamente in der Primärtherapie von schwerer und sehr schwerer AA mit der bisherigen Standardtherapie aus hATG und CsA verglichen. Es zeigte sich nicht nur ein besseres, sondern auch ein früheres Therapieansprechen bei den Patient.innen, die im Rahmen der Studie neben hATG und CsA auch Eltrombopag erhielten.

Diese Ergebnisse reihten sich in die bisherige Eltrombopag-Forschung ein und da das Medikament als sicher gilt, wurde es nun in die Leitlinie zur Behandlung von Menschen mit schwerer und sehr schwerer AA aufgenommen. Eine noch andauernde Studie aus Deutschland (EMAA-Studie) untersucht Chancen und Risiken einer Behandlung von Personen mit nicht schwerer AA mit CsA und Eltrombopag (voraussichtliches Abschlussdatum der Studie: 30. September 2023).

Text: Katharina von Villiez

Zusammenfassung des Essener PNH/AA-Patiententags 2022

Update zu PNH und AA

Noch nicht alle Veranstaltungen konnten dieses Jahr wieder in Präsenz stattfinden: Nachdem im vergangenen Jahr das Essener Patienten- und Angehörigenseminar PNH / AA bereits virtuell stattgefunden hat, wurde auch dieses Jahr wegen der Corona-Pandemie auf eine Präsenzveranstaltung verzichtet: Am 17.09.2022 fand das PNH- und AA-Update in Form einer Videokonferenz statt.

Ca. 50 Interessierte wählten sich ein und folgten zunächst der Begrüßung durch Prof. Dr. Christian Reinhardt, Direktor der Klinik für Hämatologie und Stammzelltransplantation.

Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Alexander Röth, Leiter nicht-maligne Hämatologie und Gerinnung an der Uniklinik Essen und Organisator des Seminars. Er fasste Altes und vor allem Neues über die Aplastische Anämie (AA) und die Paroxysmale Nächtliche Hämoglobinurie (PNH) zu einem interessanten Update zusammen, das wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen möchten.

Prof. Röth begann seinen Vortrag mit einer kurzen Einleitung über die Blutbildung im Knochenmark: Aus einer gemeinsamen Stammzelle differenzieren verschiedene Zellreihen, an deren Entwicklungsende die verschiedenen Blutzellen stehen (Erythrozyten, Leukozyten, Thrombozyten). Diese verlassen das Knochenmark in die Blutgefäße und gehen dort ihrer Funktion nach – im Normalfall! Kommt es jedoch zu einer Störung dieses Ablaufs, kann es zur Entstehung von Krankheiten wie der AA oder der PNH kommen.

Der folgende Abschnitt des Vortrags wendete sich der AA zu: Zu dieser Erkrankung kommt es dadurch, dass sich Immunzellen gegen die Stammzellen des eigenen Knochenmarks wenden und diese schädigen. Es folgte eine gestörte Differenzierung – das bedeutet, dass die Blutzellentwicklung nicht zur Entstehung von funktionsfähigen Erythro-, Leuko- und Thrombozyten führt. Sie werden nur noch in verminderter Zahl produziert und können ihren eigentlichen Aufgaben im Körper nicht mehr oder nur noch eingeschränkt nachgehen, woraus sich die möglichen Symptome einer AA ergeben: Durch den Mangel an Erythrozyten (Anämie) kann es zu Blässe und schneller Erschöpfbarkeit kommen. Weitere Symptombeispiele wären Luftnot, Kopfschmerzen oder Brustschmerzen. Gibt es zu wenig Thrombozyten (Thrombopenie), stört dies die Blutgerinnung (also den Vorgang, dass Blut klumpt, um eine Blutungsquelle abzudichten). Die Folge davon sind Blutungen, die an vielen unterschiedlichen Körperstellen auftreten können. Ein Mangel an Leukozyten (Leukopenie bzw. Neutropenie bei explizitem Fehlen der Neutrophilen, einer wichtigen Unterform) führt zu erhöhter Infektanfälligkeit: Auch dies kann sich mannigfaltig darstellen – durch Zahnfleischinfektionen genauso wie durch schwere Lungenentzündungen.

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Gesundheitsdaten

Eine Hand wählt mit einem Stift ein Umfragefeld aus.

Umfrage zu Wert und Spendenbereitschaft von Gesundheitsdaten

Für seine Masterarbeit erfragt ein Student in einer Umfrage, ob, zu welchem Preis und mit welchen Bedenken die Teilnehmer.innen bereit sind, eigene Gesundheitsdaten an verschiedene Institutionen wie Kliniken und Forschungseinrichtungen, aber auch Wirtschaftsunternehmen zu spenden: “Mithilfe von persönlichen Gesundheitsdaten wird versucht herauszufinden, welche Ursachen unterschiedliche Krankheiten haben und wie wahrscheinlich deren Entwicklung ist. Ein weiterer Versuch liegt darin, mithilfe der Daten z. B. die unterschiedlichen Reaktionen von Patienten auf dieselben Behandlungsmethoden zu erklären. Um die Forschung zu intensivieren, benötigt man eine hohe Menge an Gesundheitsdaten.”

Die Befragung regt zum Nachdenken an, welchen Wert wir unseren Daten beimessen und wem wir sie zur Verfügung stellen würden. Wie ist Ihre Meinung?

Nachtrag: Der Zeitraum der Umfrage ist abgelaufen. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse!

Arzt-Patienten-Kommunikation

Kopf DLH-Infoblatt Arzt-Patienten-Kommunikation

Infoblatt der DLH aktualisiert

Patient.innen fühlen sich im Dialog mit medizinischem Personal nicht immer gut aufgehoben und verstanden. Die DLH hat ihr Infoblatt zur Arzt-Patienten-Kommunikation aktualisiert, das hilfreiche Tipps für ein gelungenes Gespräch gibt:

Zum Infoblatt

Veröffentlichungen zur PNH auf dem EHA-Kongress 2022

Foto: psdesign1_fotolia

Zusammenfassung der neuesten Forschungsergebnisse

Im Juni hat in Wien der diesjährige Kongress der European Hematology Association (EHA) stattgefunden. Es ist die wichtigste europäische Hämatologie-Tagung, bei der jedes Jahr die aktuellen Forschungsergebnisse renommierter Expert.innen des Fachgebiets vorgestellt werden. Auch der PNH wird dort eine Plattform geboten: In diesem Artikel möchten wir Ihnen kurz die wichtigsten Studien des letzten Jahres vorstellen, die auf dem Kongress präsentiert wurden.

Unter den monoklonalen Antikörpern, einer hochspezialisierten Gruppe von Arzneimitteln, gehört das seit 15 Jahren verfügbare Eculizumab zu den „älteren“. Eculizumab bindet an eine bestimmte Stelle des Immunsystems, das C5-Komplementprotein, und sorgt für dessen Inaktivierung: Ein komplizierter immunologischer Vorgang, der jedoch letztendlich einfach dazu führt, dass weniger Erythrozyten abgebaut werden und somit die Hämolyse verringert wird. Die Zulassung in den USA und in der EU als „Orphan“-Arzneimittel (Medikament zur Behandlung einer seltenen Erkrankung) erfolgte bereits im Jahr 2007.

Seitdem wird an Eculizumab geforscht: Besonders Langzeit-Daten zu Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie sind für die Wissenschaft – vor allem aber für die Patient.innen! – von großem Interesse. In einer Studie mit PNH-Patient.innen aus der Schweiz wurden Daten aus fast zehn Jahren PNH-Therapie gesammelt: Eine ausgeprägte LDH-Senkung, ein geringerer Bedarf an Erythrozyten-Transfusionen und ein stabiles Hämoglobin sowie ein geringeres Auftreten von Thrombosen unter Eculizumab-Behandlung deuten für die Forscher.innen auf eine gute Sicherheit und Wirksamkeit des Medikamentes bei langer Einnahme hin.

Mehrere C5-Inhibitoren wurden seit der erstmaligen Herstellung von Eculizumab entwickelt:WEITER

Geburtstagsgeschenk der Stiftung DLH

Sabine Praß, Vorsitzende des Vorstands der Stiftung DLH, überlebt einen Scheck an Ulrike Göbel und Anke Dietz vom Aplastische Anämie& PNH e.V.

Scheckübergabe durch Sabine Praß, Vorsitzende des Vorstands der Stiftung DLH, an Ulrike Göbel und Anke Dietz vom Aplastische Anämie & PNH e.V.


Gelungene Überraschung zu unserem Jubiläum

Am 23. und 24. Juli 2022 hat in Würzburg der DLH-Patientenkongress stattgefunden. Vorab aber schon mal eine kleine Nachricht, die insbesondere für uns als Verein von großer Bedeutung ist: Zum 20-jährigen Vereinsjubiläum überreichte uns die Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe ein besonderes Geburtstagsgeschenk, nämlich einen symbolischen Scheck über 2.000 €! Darüber haben wir uns sehr gefreut, zumal wir damit überhaupt nicht gerechnet haben.

Unser 20-jähriges Bestehen feierten wir bereits im Februar 2021:
Der „ursprüngliche“ Verein, der am 16. Februar 2001 gegründet wurde, widmete sich zunächst nur der Aplastischen Anämie. Gegründet wurde er vom Freundeskreis einer AA-Patientin, die mit nur 30 Jahren ihrer Erkrankung erlag. Die Freunde wollten andere Betroffene unterstützen und die Erkrankung der Öffentlichkeit bekannt machen. Unter dem Motto „Gib niemals auf!“ bot der junge Verein so eine Anlaufstelle für Patient.innen, die Informationen oder Hilfe zu ihrer seltenen Erkrankung suchten. Mit den Jahren entwickelte sich der Verein zu einem breit aufgestellten Ansprechpartner für Patient.innen mit Aplastischer Anämie (und einige Jahre später auch für PNH), der heute nicht nur ausführliches Infomaterial bereitstellt, sondern auch Patient.innen vernetzt und individuelle Hilfe leistet. Weitere wichtige Aufgaben des Vereins sind beispielsweise die Durchführung von Workshops auf Patient.innenveranstaltungen und die politische Interessenvertretung. All dies ist wichtig – unsere entscheidendste Aufgabe ist und bleibt jedoch die direkte Hilfe für Betroffene. Wir arbeiten stetig daran, uns auf diesem Gebiet zu verbessern und deswegen haben wir auch schon eine Idee, in welches Projekt die 2.000 € Geburtstagsgeld fließen könnten: Wir möchten gerne unsere Informationsbroschüre, die bereits in deutscher und englischer Sprache existiert und derzeit aktualisiert wird, auf türkisch übersetzen lassen und sie so einem noch breiteren Spektrum an AA- und PNH-Patient.innen zugänglich machen.

Zu guter Letzt noch ein herzliches Dankeschön an Sie, liebe Mitglieder, da es uns ohne Sie schon lange nicht mehr gäbe. Bleiben Sie uns treu und geben Sie niemals auf!

Text: Katharina von Villiez